Diskussion über liberale Wohnraumpolitik mit MdB Daniel Föst

Memmingen, 03. Februar – Wie lassen sich Wohnraumknappheit, hohe Baukosten und bürokratische Hürden effektiv bekämpfen? Mit die ser zentralen Frage lud die FDP Memmingen zu einer Diskussionsveranstaltung im Engelkeller ein. Als Experten sprachen der FDP-Bundestagsabgeordnete und bau- und wohnungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Föst, der FDP-Stadtrat Sebastian Baumann sowie die Immobilienfachwirtin Martina Heizmann. Sie beleuchteten das Thema aus bundespolitischer, kommunaler und wirtschaftlicher Perspektive.
Daniel Föst machte in seinem Impulsvortrag deutlich, woran es im deutschen Wohnungsmarkt hakt: „Wir müssen mehr, schneller und günstiger bauen. Dazu müssen wir staatliche Strukturen entschlacken und überzogene Standards senken. Bürokratie und überzogene Auflagen verhindern dringend benötigten Wohnraum.“ Mit Blick auf die zahlreichen Regulierungen fügte er hinzu: „Jeder Lurch scheint derzeit wichtiger als bezahlbarer Wohnraum für die Menschen in unserem Land.“
Auch FDP-Stadtrat Sebastian Baumann betonte die Notwendigkeit flexiblerer Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Viele Bebauungspläne sind Jahrzehnte alt und entsprechen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen der Städteplanung. Heute erfordern selbst kleine bauliche Maßnahmen eine Vielzahl von Gutachten, die das Bauen verteuern und oft ganz verhindern.“
Die Immobilienexpertin Martina Heizmann kritisierte insbesondere die Mietpreisbremse. „Diese führt dazu, dass Wohnraum schleichend vom Markt genommen wird. Viele Vermieter scheuen das Risiko und lassen Immobilien lieber leerstehen, als sich mit potenziellen Problemen auseinanderzusetzen.“
Föst unterstrich diese Aussage mit einem klaren Fazit: „Die Mietpreisbremse erfreut sich zwar großer Beliebtheit, hat aber nachweislich keinen positiven Effekt. Sie verhindert Investitionen in Neubau und Sanierung und verknappt den Wohnraum zusätzlich. Anstatt den Markt weiter zu regulieren, sollten wir ihn entlasten und Anreize für Investitionen schaffen.“
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll: Eine liberale Wohnraumpolitik setzt auf weniger Bürokratie, flexiblere Planungen und wirtschaftliche Anreize, um langfristig bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen.